Der Schnogaklopfer

Das Häs des Schnogaklopfers, der ein Marktweib darstellt, besteht aus einem Oberteil, schwarz mit gelben Flicken,
schwarzem Rock und gelber Schürze mit schwarzen Flicken. Schwarz und Gelb sind die Stadtfarben von Dornstetten.
Unter dem Rock trägt er eine weiße lange Unterhose und schwarzgelb gestreifte Wollsocken, dazu Strohschuhe.
Der Schnogaklopfer hat einen Schnoga-Batscher, einen Kurzstiel mit Lederzotteln, den er vielseitig, meist peitschenartig einsetzen kann.
Die Larve hat ein breites, freundliches Gesicht und trägt ein gelbes Kopftuch.
Der Narrenruf lautet „Schnoga-klopfa“

 


Der Pestbutz

Im Mittelalter grassierte die Pest und peinigte die ganze Gegend bis ins Jahr 1658.In dieser Zeit wurde das Spital „Zum Heiligen-Geist“ in Dornstetten errichtet, das sich auch der Pestkranken annahm.
Die Pestpfleger hüllten sich – der Überlieferung nach – in alte lange Kleidungsstücke und trugen als Merkmal den „Kegel“, um weithin schon als ein mit der Pest in Berührung stehender erkannt zu werden. Zum Eigenschutz hatten diese Pfleger einen mit Essig getränkten Mundschutz.
An diese Pestpfleger soll der Pestbutz erinnern.
Der Narrenruf lautet: „Pest – Butzaaa“
 
Tatsächlich sei hier noch genannt, dass die schlimme Zeit der „Pestilenz“ auch etwas Positives für Dornstetten bewirkte:
So übersiedelte im Jahre 1482 die philosophische Fakultät der Universität Tübingen in das pestfreie Dornstetten – das somit für einige Zeit in den Genuss kam, eine Universitätsstadt zu sein. Natürlich sind wir darauf heute noch stolz. 

Das Häs ist schlicht gehalten, der einzige Schmuck ist ein Wildsaufell, das das „dicke Fell“ andeuten soll, das ein solcher Pfleger brauchte, um von der Pest nicht selbst hinweggerafft zu werden. Es dient ihm auch als Wärme- und Regenschutz. Der Butz führt in der Regel eine Streckschere oder einen Stangenlöffel mit, womit die Erkrankten versorgt wurden. 

Der Tod

Der Sensenmann verkörpert den Pesttod als starker Gegenspieler der Pestbutzen. Er ringt mit ihnen, sie halten ihn bestmöglich im Zaum.
Als Einzelfigur hat er die Stellung und Möglichkeit, umtriebig und wild voll im Geschehen zu sein, während die Pestbutzen mit Streckschere und Löffel eher Distanz wahren.
Das Häs des Pesttodes ist schwarz. Er trägt einen roten Umhang, Ketten um den Bauch und einen Totenkopfstab (früher Sense).
Seine Maske ist ein neckisch grinsender Totenkopf mit wirren, langen Haaren und rotem Kopftuch.
 


 

Die Kräutergretel 

In den alten Urkunden der Stadt wird nur einmal von einer Frau berichtet, die die Kranken besuchte, ihnen Arznei und Salben aus Heilkräutern machte und sie auch seelsorgerisch betreute. Diese Frau wird immer wieder als Wohltäterin von ihren Zeitgenossen bezeichnet und wurde von den Kranken sehr geschätzt. Sie bekam nach ihrem Tod von dem damaligen Pfarrer Magister Ulrich Etter im Sterbebuch folgenden Nachruf:
 „Am 29. April 1658 wurde ehrlich in ihr Ruhestättlein gebracht, Maria, alt Jakob Kechelen Forstknechts Hausfrau, ihres Alters 69 Jahre. War ein Weib von gutem Verstand, der Arznei wohl erfahren, und die den Gebährenden und Kranken, den Armen, sowohl als den Reichen, mit Rat und Tat redlich beigeloffen und Gott sei ihr großer Lohn“. Ein guter Nachruf durch Pfarrer Etter, der zu Not- und Pestzeiten überörtlich als gute Seele für Kirche und Nächstenliebe in Dornstetten und umliegenden Gemeinden im Einsatz war.
An diese Maria Kechelen soll die Kräuter-Gretel erinnern. 

Das Häs der Kräuter-Gretel, die ein Kräuterweible darstellt, ist einer Hausverzierung nachempfunden, welche eine Kräuterfrau darstellt. Die Zeichnung befindet sich am Marktplatz Dornstetten.
 

Es besteht aus einem weißleinenen Oberteil, blauer Weste, schwarzer Stola, schwarzem Rock und graublauer Schürze. Unter dem Rock trägt sie eine weiße lange Unterhose und schwarzblaugrau gestreifte Wollsocken, dazu Strohschuhe.
Die Larve hat ein freundliches altes faltenreiches Gesicht und trägt ein graues Kopftuch und lange Zöpfe.
Die Figur verkörpert die 69jährige Maria Kächelen, die 1658 verstarb. Sie ist nachweislich die einzige kräuterkundige Frau und hatte einen tadellosen Ruf und Leumund – auch durch Pfarrer Magister Ulrich Etter.
Der Narrenruf lautet „Kräuter-Gretel“ 

Die Narrenkapelle

Die Narrenkapelle unterstützt seid 1998 die Hästräger.
Die Kapellenstärke schwankt bei Auftritten und Proben immer zwischen 5 und 17 Musikern. 

Dies führt dazu, dass die wenigen Bleche meistens für 2 Spielen müssen.
Somit sind wir eher eine kleine Kapelle, die ihr Zuhause nicht auf großen Bühnen sondern an Umzügen auf der Straße hat. 

Das man uns auch „die Künstler der schrägen Töne“ nennen könnte, stellt man schnell fest. Und das dies alles andere als negativ ist ebenso.
(Wir sind ja schließlich eine Narrenkapelle und kein Musikverein!!)

Der Narrenruf lautet: „Narra – Kapell“